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Was hat Sekai Colori mit Früchten, Petrischalen & Marienkäfern zu tun?

Loop Onigiri Beere Grafik

Ein bisschen schmunzeln müssen schon immer, wenn wir uns daran erinnern. Es geht um einen der beliebtesten Drucke, der in mehreren Varianten in unseren Schal- und Tücherkollektionen auftaucht. Und der wohl viel Interpretationsspielraum zulässt. 😉

Die farbigen Kugeln des Prints wurden schon für Früchte, bunte Bällchen, Petrischalen, Salami, ja sogar für Marienkäfer wurden sie schon gehalten! Doch sie haben einen ganz anderen Ursprung. Inspiriert wurden sie nämlich durch einen populären japanischen Snack: die Onigiri.
Onigiri sind schmackhafte Reisbällchen, in Japan sozusagen ein Pendant zur deutschen “Stulle”. Sie sind entweder rund oder in einer Dreiecksform geformt. Was hat Sekai Colori mit Früchten, Petrischalen & Marienkäfern zu tun? weiterlesen

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Kulinarische Fotos für den Onlineshop

Fotoshooting Zutaten Schals

Es gibt schöne neue Fotos auf unserer Website zu entdecken!

Es fragen sich immer wieder einige, wieso unsere Schals und Tücher so ungewöhnliche Namen wie “Pasta Pomodoro”, “Reis” oder “Chili” haben. Nun zeigen wir es euch, indem wir das, was “drin” steckt, einmal wie in einem Kochbuch direkt neben das Endprodukt legen. Links die leckeren Zutaten, rechts das fertige “Gericht”. 🙂 Kulinarische Fotos für den Onlineshop weiterlesen

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Mode in Japan – Teil 3

Junge Japanerin modisch gekleidet

Heutige Modeströmungen

Wamono
Wamono bedeutet ins Deutsche übersetzt „japanische Dinge“ und beschreibt einen Stil der Streetfashion, bei der Elemente der traditionellen japanischen Mode mit Alltagsbekleidung vereint werden. Die Begeisterung des Westens für Japan regte auch junge, modeinteressierte Japaner an, sich von der eigenen Kultur inspirieren zu lassen. Sie fingen beispielsweise an, Teile des Kimonos, wie den Obi, mit ihren konventionellen Outfits zu kombinieren. Dies entwickelte sich weiter zu einem Mix aus japanischer und westlicher Mode: sie arbeiteten Details der westlichen Kleidung in japanische Gewänder ein, oder veredelten westliche Outfits mit traditionell gestalteten Stoffapplikationen. (vlg. Internet)

Wamono japanische Jugendkultur Bekleidung
Wamono

Allgemein ist festzustellen, dass sich die Japaner, besonders aber die jungen Leute sehr extravagant und ausgefallen kleiden. Dies liegt zum Großteil daran, dass das japanische Leben sehr von Normen und Sitten geregelt ist. In der Schule werden Uniformen getragen, der spätere Berufsalltag ist hart und anstrengend. Es gibt feste hierarchische Formen und denen muss sich hingegeben werden.
Um diesem Alltagsstrom zu entkommen, kleiden sich die Menschen in ihrer Freizeit besonders auffällig, um sich individuell und einzigartig zu fühlen. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Eigene Kreationen werden mit den aktuellen Modetrends vermischt und von Frau und Mann gleichermaßen gewagt kombiniert.
Auffallend ist auch, dass in Japan jeder Trend und jede neue Entwicklung der Modewelt sofort aufgenommen und umgesetzt wird, sodass diese dort stets ein Jahr früher als z.B. in Deutschland gesehen werden.

Junger Japaner modisch gekleidet Junge Japanerin modisch gekleidet
Junge Japaner im tokyoter Stadtteil Harajuku

 


Quelle:

Internet: Animexx e.V. . Wamono. URL. 30.12.2005. [Google Suchbegriff: Japanische Mode. Stand 09.09.2012]

Bilder:

http://www.style-arena.jp/street/individual/dt/6028 [Google Suchbegriff: „Japanese Style“. Stand 23.11.2012]

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Mode in Japan – Teil 2

Japanerin und Japaner in Kimono

Traditionelle Japanische Mode

Kimono
Der Kimono (jap. 着物) gehört zu den bekanntesten traditionellen Kleidungsstücken aus Japan. Übersetzt heißt er „Ding zum Anziehen“ und ist ein kaftanartiges Kleidungsstück, das aus breiten Stoffbahnen besteht und durch einen breiten Gürtel, den „Obi“ geschnürt wird. Dieser wird im Rücken meist aufwendig und prachtvoll gebunden. Besonders markant sind auch die breiten, gerade geschnittenen Ärmel mit kleinen Öffnungen für die Hände (vlg. Wisniewski. S.145), sowie der etwas steife, breite Kragen, der auf der Brust über Kreuz gelegt wird.
Es gibt verschiedene Formen des Kimonos, je nach Anlass und Alter. Unterteilt wird auch in Frauen- und Männerkimonos. Männer vervollständigen das Outfit oft mit einem „Hakama“ (s. folgenden Absatz). (vgl. Internet 1)
Auffallend ist die große Flächigkeit, die der Kimono aufweist. Wunderschöne Verzierungen und aufwendige Drucke kommen so gut zur Geltung. Die Form wirkt eher kastig und ist trotz der Schnürung in der Taille wenig körperbetonend, was zum einen an der Festigkeit der Stoffe liegt, zum anderen an der meist mehrlagigen Trageweise.

Kimono Traditionelle Japanische Mode
Frau in Kimono

Hakama

Der Hakama (jap. 袴) ist ein traditionelles Herrenkleidungsstück in der japanischen Bekleidung. Er ist ein sehr weit geschnittener Hosenrock, der in der Taille in Falten gelegt ist. Im Rücken befindet sich ein gepolsterter, dadurch steifer Bereich. Herkömmlich wurde der Hakama nur von Männern getragen, mittlerweile gibt es auch Frauenmodelle. (vgl. Internet 2)

Mann mit japanischem Hakama
Hakama

 


Quellen:

Wisniewski, Claudia. Kleines Wörterbuch des Kostüms und der Mode. Stuttgart: Reclam . 1996.

Internet 1: Wikipedia®. Kimono. URL. 27.09.2012. [Google Suchbegriff: Kimono. Stand 16.11.2012]

Internet 2: Wikipedia®. Hakama. URL. 03.10.2011. [Google Suchbegriff: Hakama. Stand 16.11.2012]

Bilder:

Kimono: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Kimono_lady_at_Gion,_Kyoto.jpg

Hakama: http://3.bp.blogspot.com/-DHANAhfn-eU/T191NWrc5LI/AAAAAAAABis/XchdNTtX2Ew/s1600/UAMAMORI+HAKAMA.jpg

Wamono: Almendra, Victor. http://www.vistelacalle.com/49990/street-fashion-japones-wamono/ . Viste La Calle. 9.10.2011 [Google Suchbegriff: „Wamono“. Stand 23.11.2012]

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Mode in Japan – Teil 1

Yohji Yamamoto Herbst/ Winter 2001/02 Ready-to-wear-collection

Mitte des 19. Jahrhunderts begann mit dem Aufbrechen der Isolation Japans der westlichen Welt gegenüber deren Interesse an dem fernöstlichen Land. Bis heute ist die Begeisterung für die japanische Kultur und den Lebensstil bedeutend groß.

In der damaligen Zeit entwickelte sich eine Stilrichtung innerhalb der westlichen Kunst, die stark durch den japanischen Stil beeinflusst war. Dieser sogenannte „Japonismus“ blieb bis in die 20er Jahre in der europäischen Bevölkerung sehr beliebt. Er färbte sich auch auf die Mode ab: so wurden beispielsweise Kimonos als exklusive Hauskleidung getragen, oder deren Materialien für die Fertigung konventioneller Bekleidung verwendet. Auch japanische Muster wurden zur Veredlung europäischer Stoffe eingesetzt. (vgl. Iwagami, S.47)

Bis heute wächst der Einfluss der Kultur, Kunst und Mode Japans in der westlichen Welt kontinuierlich. Einige Modedesigner haben bereits einen festen Namen in der Branche und fallen dort durch außergewöhnliche und markante Stilmerkmale auf. In den 80er-Jahren setzten japanische Designer ein nachhaltiges Statement und „warfen (…) westliche Modeideale wie schmale Silhouetten und strahlende Farben über den Haufen“ (Internet 1).

Unter anderem wollten Issey Miyake oder Yohji Yamamoto die bis dahin vorherrschenden Vorstellungen von Mode umstoßen. Die menschliche Silhouette wurde gänzlich verändert und deformiert, statt leuchtenden Farben verwendeten sie dunkle, gedeckte Töne, Stoffe zerrissen und ausgefranst. Heute haben beide Designer einen hohen Wiedererkennungswert.

Charakteristisch für Issey Miyakes Kollektionen sind Plisseefalten, wobei er mit Seide und ungewöhnlichen, neuen Kunstfasernmaterialien arbeitet. Dabei forscht er an neuartigen Qualitäten und deren Verarbeitungsmöglichkeiten.

Yohji Yamamotos Stilmerkmale sind „Klarheit und Eleganz“ (Internet2). Er lässt sich dabei aus seinen Kenntnissen über die traditionelle japanische Mode und Kunst inspirieren und kreiert leicht maskulin angehauchte, elegante und dennoch legere Damenmode. Typisch sind sehr reduzierte, asymmetrische Schnitte, ungewöhnlich geformte Silhouetten, geraffte und drapierte Elemente. (vgl. Internet 2 + Internet 3)

 


Quellen:

Iwagami, Miki. Mode – Vom 18. bis 20. Jahrhundert. Kapitel 19. Jahrhundert. Hg. Kyoto Costume Institute. Taschen GmbH. 2004

Internet 1: Danek, Sabine. Future Beauty: 30 Jahre japanische Mode. URL. 03.03.2011. [Google Suchbegriff: Japan Mode. Stand 09.09.2012]

Internet 2: Pott, Martina. Mode-Zaren. URL. 01.09.1996. [Google Suchbegriff: Japan Mode. Stand 09.09.2012]

Internet 3: Wikipedia®. Yohji Yamamoto. URL. 11.07.2012. [Google Suchbegriff: Yohji Yamamoto. Stand 16.11.2012]

Foto: Yohji Yamamoto, fall/winter 2001-02 ready-to-wear collection. © AP/Wide World Photos. URL. Caroline Cox; updated by Nelly Rhodes

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Japanische Kulinarik

Japanische Kulinarik - Mixed Pickles

Bei unseren Drucken lassen wir uns von einem kulturellem Element inspirieren, das in Japan und Italien von besonders großer Bedeutung ist: die Kulinarik. Gerade in Japan hat das Speisen unwahrscheinlich viel mit Ästhetik zu tun. Ich werde euch hier einen kleinen Einblick in die japanische Welt des Essens geben.

Essen in Japan

In Japan stellt das Essen ein wichtiges Element der Kultur und des Zusammenlebens dar. Sich zum gemeinsamen Speisen zu treffen, dabei ausgiebig und intensiv über den Geschmack, die Optik und die Präsentation des Mahls zu diskutieren, ist eine der Leidenschaften vieler Japaner.

Dabei spielt die Qualität der Zutaten eine wesentliche Rolle. Diese müssen dabei nicht unbedingt ausgefallen sein; wichtig ist, dass sie frisch und schnell zubereitet werden und verbunden mit den anderen Köstlichkeiten des Menüs harmonieren und sich gemeinsam zu einem wunderbaren Geschmackserlebnis zusammenfügen. Besonders bekannt sind in Japan sogenannte „Sets“, bei denen mehrere Köstlichkeiten zusammen auf einem Tablett angerichtet werden und neben dem Hauptgericht zum Neutralisieren des Geschmackes im Mund oder zu einem noch intensiveren Geschmack dienen.

Japanisches Soba-Set
Soba-Set

Für Unterwegs gibt es traditionell ein Bentō – japanisch: 弁当, Übersetzung: „mit allem“ – in dem sich neben Reis mehrere kleine Leckereien befinden. Diese sind meist aus Fleisch, Fisch oder Gemüse, dazu gesellt sich meist noch etwas Süßes. Diese „Bentō“ werden stets liebevoll hergerichtet und detailverliebt zusammengestellt.

Japanische Bento Box
Bento

Von unvergleichlicher Bedeutung ist neben der Qualität die Ästhetik der angerichteten Speisen. Bei japanischen Gerichten ist wichtig, wie sie präsentiert werden. Dabei wird Augenmerk darauf gelegt, auf welchem Geschirr die jeweiligen Produkte angerichtet werden – je nach Jahreszeit variiert jenes sogar (vlg Internet 1) – an welcher Position sie in einem „Set“ stehen und wie sie gemeinsam mit den anderen Komponenten und dem Porzellan ein harmonisches Gesamtbild entstehen lassen. Das Essen kommt stets in kleinen Stücken, zum einen um das Aufnehmen mit Stäbchen zu ermöglichen, zum anderen um dem Auge eine ausgewogene Form- und Farbkomposition zu bieten. So „[kontrastiert] der dunkelrote Thunfisch eines Sashimi1 (..) perfekt und sanft mit dem hellen Grün des Wasabi2 (…). Das helle Teriyaki-Fischfilet mit seiner rundlichen Form wird auf einem länglichen, schwarzen Teller serviert, wobei der Fisch nicht einfach in die Mitte gepflanzt wird, sondern Platz frei lässt für leeren Raum, der wiederum (..) von einem Hauch Ginger akzentuiert wird.“ (Internet 2)

Farbharmonie unter Speisen und Geschirr
Farbharmonie unter Speisen und Geschirr

Für das Anrichten der Speisen gibt es bestimmte Begriffe: „yamamori“ beschreibt die geordnete Anhäufung, sugimori die stehende, hiramori die flache, ayamori die gewoben, yosemori die aufgereihte. (vgl. Internet 2)
Wichtig ist auch der Kontrast der einzelnen Bestandteile: neben etwas Weichem steht etwas Gebratenes, zu etwas Mehligem wird etwas Frittiertes gereicht. Ein Fischfilet mit graden Linien würde so auch keinesfalls auf einem Teller serviert werden, der ebenfalls mit Linien verziert ist. (vlg. Internet 2)

Raue Oberfläche des Tonkatsu harmoniert mit rustikalem Porzellan
Raue Oberfläche des Tonkatsu harmoniert mit rustikalem Porzellan

So „isst“ das Auge in der japanischen Küche stets mit – es wird ein kulinarischer und optisch perfekt ausgewogener Gaumen- und Augenschmaus geboten.

 


1 Sashimi: in dünne Scheiben geschnittener, roher Fisch

2 Wasabi: grüne, scharfe Meerrettichpaste

 

Quellen

Internet 1: Wakame Foods GmbH. Japanische Küche. URL (wurde entfernt). 2011. [Google Suchbegriff: japanische Esskultur. Stand 15.11.2012]

Internet 2: Productions. Die hohe Kunst des japanischen Essens (1): Von der Etikette und ästhetischen Grundsätzen. jinba-ittai.com/2010/11/08/von-der-etikette-und-asthetischen-grundsatzen. 08.11.2010 [Google Suchbegriff: Japan Essen Ästhetik. Stand 05.10.2012]

Bilder:

Soba-Set: http://images.nymag.com/daily/food/30_matsugen_lg.jpg

Bento: http://4.bp.blogspot.com/_CPb92YhuRtg/TJEcOHy8aGI/AAAAAAAAAPU/Pofe2QmSY5E/s1600/%C2%A9Gyoza+Bento.jpg

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Was ist eigentlich das Japanische an Sekai Colori?

Wabi-Sabi Japanische Ästhetik

Bei Sekai Colori treffen zwei Kulturen aufeinander: Japan und Italien. Doch was ist eigentlich das Japanische an unseren Schals und Tüchern, genauer gesagt an den Textildesigns? Ich, Anka, habe lange Zeit in Japan gelebt und wurde dort maßgeblich in meinem ästhetischen Empfinden geprägt. Die japanische Ästhetik lebt von verschiedenen Aspekten, von mehreren Idealen. Diese werde ich euch hier einmal genauer vorstellen.

Japanische Ästhetik

Die japanische Ästhetik ist Grundlage des japanischen Designs und der Kunst. Sie hat ihren Ursprung im buddhistischen Glauben an die Unbeständigkeit des Seins und in der Lehre der konfuzianistischen Selbstkultivierung. (vgl. Internet 1)

Sie ist der Weg zur „moralischen Selbstvervollkommnung durch ständiges Lernen, Reflexion und bewußte Anstrengung“ (Internet 2).

Fünf Begriffe bilden den Grundsatz der japanischen Ästhetik: Harmonie, Einfachheit, Asymmetrie, Nähe zur Natur und Vergänglichkeit. (vgl. Internet 3)

Um die Ideale der Ästhetik genau definieren zu können und deren Eigenschaften besser zu beschreiben, wurde sogar im Verlauf der Jahrhunderte ein Vokabular entwickelt. Bei der Kollektionsentwicklung wurde Schwerpunkt auf die Leitgedanken „Wabi-Sabi“, „Shibusa“, „Yūgen“, „Yohaku-no-bi“, „Gutai“ gelegt.

Wabi-Sabi“ steht für die „Schönheit unvollkommener, vergänglicher und unvollständiger Dinge. (…) anspruchsloser und schlichter Dinge. (…) unkonventioneller Dinge“. (Koren, S.7)

Zusammengefasst beschreibt „Wabi-Sabi“ die Ästhetik des Unperfekten, die durch Asymmetrie, Rauheit, Unregelmäßigkeit, Einfachheit und Sparsamkeit charakterisiert wird und repräsentiert so das Leitbild der Vergänglichkeit der Dinge. Dieser Verfall wird keineswegs als negativ bewertet, vielmehr steht er für Veränderung und den Kreislauf des Lebens. Mit Wabi-Sabi werden die natürlichen Eigenheiten der Dinge gewürdigt. (vgl. Internet 4)

Der Begriff „Shibusa“ schließt sich hier an, abgeleitet vom Adjektiv „shibui“, das auf Deutsch „schlicht, dezent, sparsam“ bedeutet. (vgl. Internet 4) Shibusa gibt ebenfalls die Schönheit der einfachen Dinge wieder und schließt nach dem Prinzip „weniger ist mehr“ die Merkmale Schlichtheit, Anspruchslosigkeit und Bescheidenheit ein.

Yūgen“ bedeutet „dunkel, tief, mysteriös“ und setzt den Gedanken des Wabi-Sabi fort. Dabei wird jedoch auf die tiefer liegenden Weiten der Objekte gedeutet. Das Angedeutete, Verborgene hat hier einen höheren Stellenwert als das Offensichtliche und offen Gezeigte. Wirklich zu greifen ist der Begriff schwer, er beschreibt eher eine Stimmung oder ein Gefühl. (vgl. Internet 4)

„Die Schönheit des übrig gebliebenen Weiß“ verkörpert der Ausdruck „Yohaku-no-bi“. Nach diesem Leitgedanken werden in Kunstwerken oft freie Stellen gelassen. Es wird nicht alles abgebildet und das Bild erhält so etwas Geheimnisvolles, Verborgenes. Für das Prinzip des „Nicht-offen-Zutagetreten des Schönen“ stehen auch die bekannten japanischen Kurzgedichte, die sogenannten „Haiku“, die aus wenigen Silben oder Lauteinheiten bestehen und stets etwas Unausgesprochenes und Raum für freie Gedanken und Empfindungen lassen. (vgl. Internet 5)

Ein Beispiel von Matsuo Bashō, einer der bedeutendsten Dichtern Japans:

Japanisch

古池や
蛙飛び込む
水の音

Transkription

furu ike ya
kawazu tobikomu
mizu no oto

Übersetzung

Der alte Weiher:
Ein Frosch springt hinein.
Oh! Das Geräusch des Wassers.

Aus der zeitgenössischen Strömung kommt die Definition „Gutai“, die übersetzt „konkret, gegenständlich“ heißt. Sie bezeichnet das Prinzip, dass Materialien als das verwendet werden, was sie sind und nicht verändert werden, um etwas anderes darzustellen. Die wahre Bedeutung und Beschaffenheit der Dinge werden so in den Mittelpunkt gerückt. (vgl. Internet 4)

Auf Grundlage dieser Ideale weist das japanische Design zusammenfassend drei charakteristische Elemente auf: Einfachheit, Funktionalität und Minimalismus. (vgl. Slesin, Cliff, Rozensztroch. S.1) Alte, traditionelle Formen und Gestaltungen werden immer wieder neu aufgegriffen und mit modernen Materialien verbunden. (vgl. Slesin, Cliff, Rozensztroch. S.IX)

So entstand in Japan eine spannende Verschmelzung von Tradition und Moderne, die an vielen Stellen zu finden ist: in der Architektur, der Mode oder der allgemeinen Lebensart. Der Stil befindet sich auch heute noch in stetigem Wandel.

 

Klarheit, Minimalismus, Präzision, Mut zur weißen Fläche, die Schönheit des Unperfekten: all diese Ideale fließen in die Gestaltung der verschiedenen Drucke für unsere Schals und Tücher ein. Auch die neue Schalkollektion für Frühjahr/ Sommer 2014 ist wesentlich dadurch geprägt.
Im Moment befindet sie sich im Baden-Württembergischen Ländle in Produktion. Insgesamt wird es 19 neue tolle Motive auf unterschiedlichen Modellen – Schals, Tücher, Schlauchtücher und die beliebten Einsatz-Loops – geben, dazu kommen wieder schöne Jerseyloops in verschiedenen Tönen und Farbkombinationen. Ab April wird die Frühjahr-/ Sommerkollektion dann in unserem Onlineshop erhältlich sein. Wir freuen uns drauf und ihr dürft gespannt sein! 

 


Quellen

Koren, Leonard (1994). Wabi-Sabi für Künstler, Architekten und Designer. Hg. Matthias Dietz. Übs. Ruth Jäschke. 6. Auflage 2007. Tübingen: Ernst Wasmuth Verlag GmbH & Co., 1995.

Slesin, Suzanne/ Cliff, Staffort/ Rozensztroch, Daniel. Japanese Style. Ü.d.A. 1. Auflage. Clarkson Potter. 1987

Internet 1: Wikipedia®. Japanische Ästhetik. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Japanische_%C3%84sthetik . 13.07.2012. [Google Suchbegriff: Japanische Ästhetik. Stand 12.09.2012]

Internet 2: Sun, Wai-Kwong. Der Idealmensch des Konfuzius in paulinischer Betrachtung. URL: http://books.google.de/books?id=rpsHyYofocUC&pg=PA162&lpg=PA162&dq=selbstkultivierung+definition&source=bl&ots=sJ47MPAP-H&sig=kWsoNiQs-SrM-Ozon7I7l6c3xPg&hl=de&sa=X&ei=GlmnUMKOCqyL4gTSt4FY&sqi=2&redir_esc=y#v=onepage&q=selbstkultivierung%20definition&f=false . Lit Verlag. 2011 [Google Suchbegriff: selbstkultivierung definition. Stand 17.11.2012]

Internet 3: Takahama. Japanische Ästhetik. URL: http://www.kusamono.ch/japanische%20Aesthetik.htm . 21.08.2005. [Google Suchbegriff: Japan Ästhetik. Stand 17.11.2012]

Internet 4: Wikipedia®. Japanische Ästhetik. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Japanische_%C3%84sthetik . 13.07.2012. [Google Suchbegriff: Japanische Ästhetik. Stand 12.09.2012]

Internet 5: Wikipedia®. Matsuo Bashō. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Matsuo_Bash%C5%8D . 13.11.2012. [Google Suchbegriff: Matsuo Bashō. Stand 17.11.2012]

Beitragsbild: URL: http://cdn.c.photoshelter.com/img-get/I0000Skb_qQm_.ts/s/880/880/Wabi-Sabi-Leaf-Art-002.jpg © Elena Ray [Google Bildersuche: Wabi-Sabi. Stand 02.12.2012]

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Furoshiki – Umweltfreundlich Verpackt

Das kennt jeder an Weihnachten: Ritsch Ratsch, innerhalb weniger Minuten sind alle Geschenke ausgepackt, die schönen Geschenkpapiere zerrissen. Und nach der Bescherung landet das aufwendig gestaltete Papier im Mülleimer oder findet doch noch eine letzte Verwendung als Anzünder im Kaminfeuer. Schon als Kind gefiel mir das gar nicht und ich packte Geschenke immer so vorsichtig wie möglich aus, um das Papier danach behalten und möglicherweise nochmal verwenden zu können. Damals wohl noch weniger aus Umweltbewusstsein, sondern eher, weil ich das Papier so schön fand. : ) Furoshiki – Umweltfreundlich Verpackt weiterlesen